Unterstützung von Eine-Welt-Projekten im Jahr 2025

Die Gemeinde Essingen unterstützt bereits seit dem Jahr 2000 Eine-Welt-Projekte im Rahmen ihrer Lokalen Agenda 21.


Nachdem sie selbst kein eigenes Projekt in den entsprechenden Ländern fördert, wurde der im Haushalt zur Verfügung gestellte Betrag bislang für die Unterstützung von Projekten der katholischen sowie der bislang zwei evangelischen Kirchengemeinden in Essingen und Lauterburg verwendet. Hierbei wurde stets großer Wert darauf gelegt, dass persönliche Kontakte, insbesondere von Bürgern der Gemeinde, zu den Projekten bestehen.
 
Im Haushaltsjahr 2025, also nunmehr 25 Jahre nach Initiierung der Unterstützung, wurde, wie bereits im Vorjahr, erneut ein Unterstützungsbetrag in Höhe von 6.000 € für Eine-Welt-Projekte eingestellt. Dieser Mittelansatz entspricht etwa annähernd einem Euro je Einwohner. Auch in diesem Haushaltsjahr wurden die katholische Kirchengemeinde in Essingen sowie die zwischenzeitlich vereinigte evangelische Kirchengemeinde Essingen-Lauterburg wieder gebeten, entsprechende Förderprojekte zu benennen. Darüber hinaus wurde über die kommunalen Medien zur Einreichung weiterer Unterstützungsprojekte animiert.
 
Insgesamt haben im Jahr 2025 die Katholische Kirchengemeinde Essingen sowie die Evangelische Kirchengemeinde Essingen-Lauterburg Vorschläge eingereicht.
 
Der Gemeinderat hat in seiner öffentlichen Sitzung am 23. Oktober 2025 über die entspre-chenden Anträge/Vorschläge der Kirchengemeinden beschlossen. Im Jahr 2025 fördert und unterstützt die Gemeinde Essingen hiernach die nachfolgenden Organisationen mit ihren Projekten:
 
Evangelische Kirchengemeinde Essingen-Lauterburg:
Kinderhilfsprojekt Elim Home in Elim, Südafrika 1.500 €
Die Evangelische Kirchengemeinde Essingen-Lauterburg unterstützt zum einen, wiederum über den Posaunenchor Essingen, auch im Jahr 2025 erneut das Hilfsprojekt Elim Home in Elim (Südafrika). Der Posaunenchor Essingen hat bereits auf seinen Konzertreisen 2006 und 2013 die Einrichtung in Südafrika besucht und unterstützt seit dieser Zeit das Kinderheim auch umfangreich finanziell.
Elim ist eine ehemalige Missionsstation mit rund 1.000 Einwohnern in der Gemeinde Cape Agulhas, nahe dem südlichsten Punkt von Afrika. Gegründet wurde Elim 1824 von der Herrn-huter Brüdergemeine. 1963 wurde das „Elim Tehuis“ gegründet. Dieses Kinderheim ist eine Einrichtung für 50 Kinder und Jugendliche mit spastischer Lähmung und anderen Behinderungen. Die Einrichtung wird seit vielen Jahren von einem deutschstämmigen Ehepaar mit viel Liebe geleitet und ist einmalig in Südafrika. Junge Helfer, auch aus Deutschland, arbeiten in dieser Einrichtung für eine bestimmte Zeit auf ehrenamtlicher Basis mit. Da es in Südafrika kaum Einrichtungen gibt in denen Kinder und Jugendliche mit Behinderungen betreut und gefördert werden, hat sich der Posaunenchor entschlossen, dieses Projekt zu fördern und auch weiterhin verstärkt finanziell zu unterstützen.
Mit der Unterstützung der Gemeinde Essingen aus dem Jahr 2024 sowie weiteren Spenden der evangelischen Kirchengemeinde und des Posaunenchors Essingen selbst (insgesamt 4.500 €) konnte in diesem Jahr die Ausstattung sowie der Betrieb und die Unterhaltung der Einrichtung weiter gesichert werden.
Im nächsten Jahr müssen dringende bauliche Veränderungen vorgenommen werden, um die Sicherheit der Kinder zu gewährleisten. Neben diesen Baumaßnahmen wird mit Hilfe der finanziellen Unterstützung durch den Posaunenchor auch die Verpflegung und Versorgung der Kinder selbst gesichert. Auch hierzu möchte der Posaunenchor Essingen den Zuschuss der Gemeinde Essingen sowohl aus eigenen Mitteln, Spenden im Rahmen der „Kirche für Knirpse“ und dem Gewinn aus dem „Eine Welt Verkauf“ auf 4.500 € aufstocken.
 
Unterstützung der Gemeinden von Missionar Gerhard Kern, Brasilien 1.500 €
Die Evangelische Kirchengemeinde Essingen-Lauterburg bzw. bereits die vormals eigenständige Evangelische Kirchengemeinde Lauterburg steht/stand in langjähriger Verbindung mit ihrem ehemaligen Kirchengemeindemitglied und gleichzeitig ehemaligen Mitbürger der Gemeinde, Gerhard Kern und seiner Frau Lidia.
Der ursprünglich aus Lauterburg stammende Gerhard Kern ist nach dem Erwerb seines Ingenieursabschlusses als Missionar nach Brasilien gezogen. Zusammen mit seiner Frau arbeitet Gerhard Kern bei den Kadiweu. Die Kadiweu sind ein indigenes Volk, das im Mato Grosso do Sul in Brasilien lebt. Sie sind die letzte überlebende Gruppe des einst großen und mächtigen Stamms der Mbayá, der einmal über große Teile Brasiliens und Paraguays herrschte. Im Jahre 1998 umfasste das Volk noch etwa 1600 Menschen. Die meisten Kadiweu wohnen heute in vier Dörfern, von denen das größte, Bodoquena im Nordosten am Fuß der Serra da Bodoquena liegt. Daneben gibt es die Dörfer Tomázia, São João und Kinikanáo. Das Reservat hat den Namen „Reserva Indígena Kadiwéu“ und wurde in der heutigen Ausdehnung von ca. 5400 km² offiziell 1903 von der Regierung anerkannt. (Wikipedia). Die Familie Kern unterstützt mit ihrem Wirken die von den Kadiweu getragene Gemeindeentwicklung. Die Arbeit der Familie ist hierbei maßgeblich von theologischen und sozialen Projekten geprägt. Um die weiten Wege zu den Teilgemeinden schneller bewältigen zu können, wurden in der letzten Zeit Autos angeschafft. Für deren Betrieb und Unterhalt benötigen die Gemeinden finanzielle Unterstützung, was ebenfalls mit der kommunalen Förderung unterstützt werden soll.
 
Katholische Kirchengemeinde Essingen:
Hilfe für Indien 1.000 €
Ein Teil der Förderung durch die Katholische Kirchengemeinde Essingen soll die Projekte von Pater Sebastian aus Kerala/Indien unterstützen. Pater Sebastian wird von der Kirchengemeinde bereits seit rund 30 Jahren bei der Durchführung verschiedener Projekte unterstützt. Nun hat er gebeten, ihn bei der Ausbildung einer jungen Frau zu unterstützen. Sie ist ein Mitglied seiner ehemaligen Pfarrgemeinde, 20 Jahre alt und will eine Ausbildung zur Krankenschwester absolvieren. Die Kosten belaufen sich über 3 bis 4 Jahre hinweg auf gut 8.000 Euro. Die Familie der jungen Frau ist arm und nicht in der Lage, die Kosten zu übernehmen. Das Vorhaben steht unter der „Schirmherrschaft“ der katholischen Diözese von Palakkad, wird vom neuen Bischof Peter Kochupuruckal verantwortet und unterliegt der Koordination von Pater Sebastian.
Auch seit der Pensionierung von Pater Sebastian besteht ein laufender Kontakt zu ihm, beispielsweise im Rahmen eines umfangreichen E-Mailverkehrs oder durch telefonische Kontakte sowie selbstverständlich durch seine weiterhin jährlichen Besuche in Essingen, wie im Herbst, im Rahmen seiner Rückreise von seiner Aushilfstätigkeit in Münsingen.
 
Hilfe für Togo e. V., Togo 2.000 €
Der Verein Hilfe für Togo e. V. mit Sitz in Waldstetten ist seit 32 Jahren im westafrikanischen Togo, einer ehemaligen deutschen Kolonie, tätig. Das Land zählt zu den ärmsten Ländern. Ein Schwerpunkt des Vereins liegt dort auf dem äußerst bedeutenden Gebiet der Bildung, auf dem Bau, der Sanierung und Unterstützung von Schulen. Der Verein ist jedes Jahr im Frühjahr und Herbst mit einer Gruppe vor Ort, um die Projekte zu begutachten und neue zu avisieren.
 
Für den weiteren Ausbau einer der wenigen katholischen Schulen in Togo wird in Kpalimé über den Verein „Hilfe für Togo e. V.“ eine Bibliothek mit entsprechender Ausstattung gebaut. Diese ist sehr wichtig, da es kaum Schulbücher gibt. Auch Computerarbeitsplätze sind geplant, die auch in Togo immer wichtiger sind. Die Einweihung erfolgte im November 2025. Das sehr langjährige, ehemalige Gemeinderatsmitglied und gleichzeitig auch Bürger der Gemeinde Essingen, Prof. Dr. Dieter Bolten, war als Beiratsmitglied des Vereins vor Ort. Zusammen mit den Spenden aus 2023 und 2024 soll das Gesamtprojekt finanziert werden.
 
Pfarrerin Stefanie Engelmann der Evangelischen Kirchengemeinde Essingen-Lauterburg und Pfarrer Andreas Frosztega der Katholischen Kirchengemeinde Essingen konnten am 4. Dezember 2025 die Spendenschecks stellvertretend für ihre Projekte von Bürgermeister Wolfgang Hofer in Empfang nehmen. Nachdem die Kommune bereits seit dem Jahr 2000, also seit nunmehr 25 Jahren, Eine-Welt-Projekte unterstützt konnte über die Jahre hinweg ein bedeutender finanzieller Beitrag geleistet werden, so Bürgermeister Hofer. In diesem Zusammenhang verwies er auch darauf, dass es in dieser Zeit immer gelungen ist, auch in schwierigen Haushaltssituationen, Mittel für die verschiedenen Projekte in diesen finanziell schwächeren Ländern aufzubringen.
Beide Kirchenvertreter hoben bei ihrem Dank für die Unterstützung hervor, dass in den unterstützten Ländern auch mit einem relativ geringen finanziellen Mittelaufwand viel für die Bevölkerung bewegt werden kann und auch im Rahmen einer langfristigen Unterstützung von Projekten beachtliche Beträge zusammenkommen. Daneben wurde die positive Bedeutung sowie Wirkung der Spenden von beiden kirchlichen Projektvertretern nochmals verdeutlicht.
 
 
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